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• Zwei Siege sind jetzt ein Muss

Floorball, 1. Bundesliga, Relegation: UHC Döbeln – Floor Fighters Chemnitz 5:10 (1:2, 3:3, 1:5)

Döbeln. Respekt vor dieser Döbelner Mannschaft. Hätten am Sonnabend Moral und Kampfgeist entschieden – der erste Sieg in der Relegationsrunde wäre an die Gastgeber gegangen. Vor der Kür kommt im Floorball aber die Pflicht; Tore sind das einzig Zählbare. An Chancen hat es den Döbelnern im Spiel gegen die Chemnitzer Floor Fighters nun wirklich nicht gemangelt, nur der Ball wollte einfach nicht ins Netz. Glücklosigkeit, die die Gegner gnadenlos ausnutzten.
Als hätten sie den Aufstieg in die erste Bundesliga bereits geschafft, feierten die Floor Fighters und ihre Fans ausgelassen auf dem Döbelner Parkett. In der Ecke der Gastgeber herrschte hingegen tiefe Trauer. Mit dieser Niederlage ist es noch schwerer geworden, in der ersten Liga zu bestehen. Der einzige Rettungsanker sind zwei Siege gegen die Floor Fighters, aber diese zu erringen ist verdammt schwer.
Dabei hatte die Partie so hoffnungsvoll begonnen: Philipp Hamann, der in Döbeln sein letztes Heimspiel gab, verwandelte in der dritten Minute einen Pass von Oliver Hofmann zum 1:0. Von der ersten Sekunde an sahen die 190 Zuschauer ein atemberaubend schnelles Spiel. Mit Anpfiff hatten die Chemnitzer Gäste den Turbo eingeschaltet – ein Tempo, mit dem die Gastgeber aber sehr gut mithalten konnten.
Bis zur elften Minute. Da traf der gefährlichste Mann in den Gäste-Reihen, Spielertrainer Jussi Pietilä, zum ersten Mal für seine Mannschaft – 1:1. Es hagelte Torchancen noch und nöcher für die Döbelner, doch weder Philipp Hamann (12.), noch Oliver Hofmann (13.), noch Stefan Barthel (16.), noch Martin Sauermann (17.) gelang es, den kleinen Ball im Chemnitzer Tor zu versenken. Es war wie verhext. Dafür nutzte Jussi Pietilä in der 18. Minute einen Freischlag zur 1:2-Führung.
Zwei Minuten des zweiten Drittels waren gespielt, da verzauberte Stefan Barthel – auch für ihn war es das letzte Heimspiel – die Döbelner Fans mit dem 2:2. Die Retourkutsche folgte auf den Fuß: Joel Heine stellte mit seinem Treffer die Gäste-Führung wieder her. Nun kam es ganz dicke: Quasi im Vorbeigehen erhöhten Jussi Pietilä (4.) und Raphael Thiele (6.) auf 2:5 und UHC-Spielertrainer Uwe Wolf nahm eine Auszeit, um die nahende Katastrophe abzuwenden. Eine Ansprache die wirkte: Zuerst traf Rico Haase nach einem fulminanten Durchmarsch zum 3:5 (10.), dann reckte UHC-Kapitän Ricardo Franze die Faust in die Luft, als er das 4:5 platzierte (16.). Der Ausgleich – zum Greifen nah. Beifall hagelte es auf der UHC-Bank, als 50 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels Jussi Pietilä zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde – eine Chance, die die Gastgeber leider nicht in Punkte ummünzen konnten. Statt dessen erhöhte Raphael Thiele zwei Minuten nach Wiederanpfiff auf 4:6. Welch Druck muss auf Oliver Hofmann gelegen haben, als er in Minute drei die Chance bekam, einen Penalty zu verwandeln, doch auch dieser ging nicht ins Netz. Als Toni Schnelle – acht Minuten vor Schluss das erste Mal eingewechselt – das fünfte Tor für die Döbelner schoss (17.) hatten die Chemnitzer auf ihrem Konto schon acht gesammelt. Nach aufopferungsvollem Kampf war die Chance, das Spiel doch noch zu Gunsten der Gastgeber zu drehen, unerreichbar geworden.

Mehr als einmal war der UHC (im Bild Rico Haase) in komfortabler Lage, ein Tor zu schießen und konnte doch nur wenige der vielen Chancen zu Zählbarem verwerten. Foto: J. Kulschewski

Mehr als einmal war der UHC (im Bild Rico Haase) in komfortabler Lage, ein Tor zu schießen und konnte doch nur wenige der vielen Chancen zu Zählbarem verwerten. Foto: J. Kulschewski

Antje Krieger

Döbelner Allgemeine Zeitung (19.04.2010)

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