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UHC Döbeln bezwingt MFBC Löwen Leipzig

Titelseite: Gestern Abend: UHC Döbeln bezwingt MFBC Löwen Leipzig im DUB-Viertelfinale mit 6:5

Nein, Köpfe rollten gestern Abend in Döbelns Stadtsporthalle keine. Zumindest nicht auf Döbelner Seite. Die Floorballer des UHC gewannen ihr Viertelfinalspiel gegen den MFBC Löwen Leipzig mit 6:5.

UHC-Tormann Stephan Richter musste sich zwischenzeitlich wegen einer kleinen Verletzung an der Hand seines Helmes entledigen. © Seite 17 Foto: W. Sens

UHC-Tormann Stephan Richter musste sich zwischenzeitlich wegen einer kleinen Verletzung an der Hand seines Helmes entledigen. © Seite 17 Foto: W. Sens

Tatort Döbeln: Die Löwenbändiger Floorball, DUB-Pokal: UHC Döbeln – MFBC Löwen Leipzig 6:5 (3:3; 2:1; 1:1)

Döbeln, Es ist 21.11 Uhr gestern Abend, als ein gelb-schwarzes Knäuel auf dem Boden der Döbelner Stadtsporthalle landet. Es kreischt, es jubelt. Müde Arme, müde Beine schauen daraus hervor, und – hochrote Gesichter, in denen Stolz, Glück, Euphorie einander abwechseln. Auf den Zuschauerrängen toben die Fans, es ist irgendwie unfassbar: Der UHC Döbeln hat gerade in einem echten Krimi den Viertplatzierten der 1. Bundesliga, den MFBC Leipzig im Viertelfinale des DUB-Pokals geschlagen – mit 6:5.
Der Döbelner Tatort überzeugt mit einem gelungenen Spannungsbogen, brillanten Hauptdarstellern, bemerkenswerten Szenen. Und er zeigt ein gutes Team, das an diesem Abend zum Löwenbändiger wird. Der Siegtreffer fällt eine Minute vor Abpfiff des Spiels, das den jungen Männern auf dem Parkett, ihren Trainern hinter der Bande und dem Publikum wie in besten Königsklasse-Zeiten alles abverlangt hat. Rico Haase trifft das Tor, nachdem die Döbelner eine quälende Viertelstunde im dritten Drittel vergeblich versucht hatten, aus dem 5:5 – vier Minuten nach dem Einläuten der letzten Runde musste Stephan Richter im UHC-Tor hinter sich greifen und es stand Unentschieden – die neuerliche Führung zu erzielen. Denn: Wer will nach 60 aufreibenden Minuten schon in die Verlängerung?
Gutes Omen: die 3:0-Führung
Es ist ein für die Döbelner recht untypisches Spiel. Zumindest was den Auftakt angeht. Bereits drei Minuten nach Anpfiff gelingt durch Rico Haase die Führung. Es folgen das 2:0 durch Oliver Hofmann in der sechsten Minute, das 3:0 durch Enno Franze in der siebenten. Und das in einer Partie, die schon im Vorfeld für Hochspannung in den Reihen des UHC und auch des Gegners gesorgt hat. Die Halle tobt. Mit dem MFBC ist nämlich auch ein alter Bekannter an die Mulde gekommen – Löwen-Coach David Makin, der vor einem reichlichen Jahr noch den UHC trainiert hatte.
Der Schweizer kennt die Döbelner und deren Schwächen, doch das soll an diesem Abend keinem der Löwen wirklich etwas nützen. Regelrecht greifbar ist die Motivation des Gastgebers, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Und damit nicht nur dem ehemaligen Trainer, sondern auch sich selbst zu beweisen, dass sie es verdient haben, wieder in der Königsklasse mitzuspielen.
So, wie die Döbelner in diesem Spiel auftreten, haben sie das. Auf Augenhöhe mit dem Gegner fighten sie. Das erste Drittel zeigt zwei offensive Abwehrreihen, das Spiel läuft unglaublich schnell. Und es birgt einen Torwartfehler – in der siebenten Minute greift Stephan Richter daneben und es steht 3:1. Das 3:2 lässt nicht lange auf sich warten (9.), das 3:3 setzt es noch vor der ersten Drittelpause – sollten die kurz zuvor entfachten Flammen der Hoffnung damit schon im Keim erstickt sein? Nicht doch. Irgendwie wachsen die Jungs da auf dem Feld heute über sich selbst hinaus. Auch Stephan Richter macht seinen Patzer im weiteren Spielverlauf wieder wett. Schonungslos sich selbst gegenüber kämpft jeder einzelne Döbelner, sie stehen nah am Gegner, laufen, laufen, laufen. Und zeigen die sonst öfter mal vermisste Spielsicherheit. Hier agiert ein Team, das sich heute ganz fest etwas vorgenommen hat: Siegen.
So überstehen die Döbelner auch die Unterzahl zum Ende des ersten Drittels schadlos. Für Leipzig beginnt das zweite Drittel mit einer Zehn-Minuten-Strafe wegen Meckerns. Bandenhiebe setzt es übrigens auch jede Menge – mit zunehmender Spieldauer, als den Löwen aufgeht, dass sie ihren Gegner womöglich doch nicht im Vorbeigehen bezwingen werden. Rico Haase schießt das 4:3 (22.) Dann folgen 16 Minuten erbitterten Kampfes. Dieses Spiel geht an die Substanz, doch noch halten sich die Ermüdungserscheinungen in Grenzen. Zu viel Adrenalin mischt hier mit, der Auftritt der Döbelner ist durchdrungen von ihrem Ehrgeiz. Dann endlich darf auch Michael Schulz mit der Mannschaft feiern: Aus dem Gewühl heraus schießt er das 5:3 (38.). Sekunden später fällt der 5:4-Anschlusstreffer. Was dann passiert, ist bekannt. Dem 5:5 der Löwen folgt ein unerbitterlicher Kampf um das Siegtor. Und den gewinnen heute – die Löwenbändiger…
Manuela Engelmann (Döbelner Allgemeine Zeitung 14.02.2011)

Aufopferungsvoll, schnell, ausdauernd: Wie alle seine Mannschaftskollegen jagte Michael Schulz gestern Abend in Döbelns Stadtsporthalle nicht nur dem Ball hinterher, sondern auch dem Wunsch, das Viertelsfinalspiel gegen die Leipziger Löwen zu gewinnen. Den Wunsch erfüllten sich die Döbelner mit einer grandiosen Leistung.Fotos: Wolfgang Sens

Aufopferungsvoll, schnell, ausdauernd: Wie alle seine Mannschaftskollegen jagte Michael Schulz gestern Abend in Döbelns Stadtsporthalle nicht nur dem Ball hinterher, sondern auch dem Wunsch, das Viertelsfinalspiel gegen die Leipziger Löwen zu gewinnen. Den Wunsch erfüllten sich die Döbelner mit einer grandiosen Leistung.Fotos: Wolfgang Sens

Euphorie auf den Rängen: Gestern durften die Fans des UHC feiern - ihre Mannschaft, die als Team auftrat und sich mit Herzblut ins Halbfinale des DUB-Pokals spielte.

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Lagebesprechung: Reiner Franze (l.), neben Uwel Wolf und Ines Augustin Trainer der UHC-Bundesligisten, im Gespräch mit Martin Sauermann (2.v.l.) und Kapitän Ricardo Franze.

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MFBC-Trainer David Makin sprachlos. Döbeln besiegt sein neues Team.

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