Völlig losgelöst zum ersten Sieg
Wer nicht dabei war, wird gar nicht richtig glauben können was am vergangenen Samstag in der Stadtsporthalle Döbeln passiert ist. Wie denn auch, wenn es in dieser Saison eine Niederlage nach der anderen hagelte. Doch dem geschulten Auge blieb längst nicht verborgen, dass es trotz der Niederlagen eine stete Steigerung in der Leistung der Mannschaft gab. Das zeigte sich zuletzt sehr deutlich beim Auswärtsspiel in München, welches erst in der Verlängerung unglücklich verloren ging.
Anders als am vergangenen Samstag. Für das Team um Patrick Henke gab es nichts mehr zu verlieren und so konnten alle Akteure zeigen, was in ihnen steckt. Jeder Spieler durfte auf´s Feld, jeder gab sein Bestes um den ersten Saison- und Heimsieg zu erreichen. Und was für einen: am Ende stand es 19:8 für unseren UHC Döbeln 06. Und der Gegner? Im Hinspiel gegen den FC Rennsteig Avalange musste unsere erste Mannschaft auswärts eine 8:20 Niederlage hinnehmen. Diese wurde nun nahezu egalisiert.
Von Beginn an zeigte sich unser UHC präsent, agierte überlegt und zeigte Zug um Zug, dass in diesem Spiel mehr drin war. Doch auch die Floorballer aus Neuhaus am Rennsteig waren nicht angereist, um punktlos nach Hause zu fahren. Es entwickelte sich ein spannendes und sehr ansehnliches Spiel. Nach acht gespielten Minuten platzte dann endlich der Knoten und Döbeln ging mit 1:0 in Führung. Zwei Minuten später eine Schrecksekunde: Blut auf dem Spielfeld. Eher unglücklich hob ein Spieler der Gäste im Kampf um den Ball seinen Stock zu hoch und traf dabei unsere #68 am Kopf – Platzwunde. Die Sanitäter kümmerten sich um den Verletzten, alles halb so wild. In Folge der gegebenen 5-Minuten-Strafe erhöhte unser UHC auf 4:0.
Nach der Pause folgte direkt das 5:0, bevor auch die Gäste gleich dreimal hinter einander trafen, und da waren gerade einmal fünf Minuten im zweiten Drittel gespielt. Nach weiteren fünf Minuten mit sehr schönen Spielzügen und Chancen auf beiden Seiten, schoss Niklas Baier mit dem 6:3 sein erstes Bundesligator. Und er sollte heute nicht der Einzige bleiben. Tore fielen jetzt beinahe abwechselnd auf beiden Seiten, was zu einem Pausenstand vom 10:5 führte. Hier war für beide Teams noch alles möglich.
Das dritte Drittel begann, wie das Zweite aufhörte. Innerhalb von 8 Minuten schossen die Döbelner 5, die Gäste 1 Tor. So langsam wurde der Mannschaft und den treuen Fans klar, dass sie heute ein sensationelles Spiel zeigen und zu sehen bekommen. Keine Scheu vor dem Ball, keine Angst vor dem Gegner und überhaupt keine Unsicherheit im Spielaufbau war zu spüren. Im Gegenteil, das Tore-Schießen ging munter weiter. Nach zwei weiteren Döbelner Treffern eroberte sich Tobias Baier den Ball, stürmte überlegt auf den gegnerischen Goalie zu und schoss wie sein Bruder zuvor, sein erstes Bundesligator zum 18:6. Und auch Erik Weinberg gab mit dem 19:6 seinen Einstand mit seinem ersten Treffer in der Bundesliga. Die beiden Treffer der Gäste in der letzten Spielminute waren nur noch Makulatur.
Was am Ende bleibt ist der Stolz über die gezeigte Leistung, eine Belohnung für die Mannschaft selbst und auch für die Fans, die immer hinter der Mannschaft stehen. Und auch wenn durch den Punktgewinn des SCS Berlin am Wochenende der Abstieg in die Regionalliga besiegelt ist, so bleibt nach diesem Spiel vor allem die Hoffnung, bald wieder den Aufstieg in die zweite Floorball Bundesliga zu wagen.