»Rabenschwarzer Tag
UHC kann die Eichen nicht fällen Unihockey, 1. Bundesliga: TV Eiche Horn Bremen – UHC Döbeln 4:3 (1:1, 1:2, 2:0)
Bremen/Döbeln (ME). Sie hätten die Chance gehabt, den Rest der Saison entspannt angehen zu können. Doch nach der 3:4-Niederlage am Samstag in Bremen geht für den UHC Döbeln nun das Zittern wieder los. Denn als Fünftplatzierter rutscht die Mannschaft in die Abstiegsrunde und kann dort durchaus wieder in Gefahr geraten, die höchste deutsche Liga verlassen zu müssen. Zwar ist die Lage nicht ganz aussichtslos, doch die vermeintlich schwächeren Gegner haben die Döbelner alle hinter sich. Jetzt warten nur noch die schweren Brocken, wie etwa der SSC Leipzig am kommenden Wochenende.
Die Niederlage in Bremen war weder geplant noch absehbar. Zwar kassierten die Döbelner gleich nach drei Minuten einen Penalty und damit den 0:1-Rückstand. Doch zehn Minuten später glich der UHC durch Stefan Barthel aus und konnte zuversichtlich in die Pause gehen. Denn es waren die Döbelner, die das Spiel machten und sich überwiegend im gegnerischen Drittel aufhielten. Was nicht ging, war die Chancenverwertung: In Richtung Eiche-Tor wurde zwar viel geschossen, aber eben nur in Richtung.
Erschwerend hinzu kam in diesem Spiel, dass das Schiedsrichterpaar – übrigens das erste deutsche, das auch international pfeifen darf – einen rabenschwarzen Tag erwischt zu haben schien. Zeitstrafen über Zeitstrafen im 1. Drittel zerrissen nicht nur das Spiel, sondern ließen die Döbelner auch alt aussehen. Die machten im zweiten Drittel trotzdem noch mehr Druck nach vorn und schafften es, ihr eigenes System recht gut umzusetzen. Rico Haase schoss schließlich das Führungstor (2:1/9.).
Nur zwei Minuten später fiel der Ausgleich, doch 30 Sekunden vor Drittel-Ende gelang noch einmal Haase nach Vorlage von Christopher Gruhne die Führung für Döbeln. Angesichts dieser Situation stand eine Niederlage nicht zur Debatte. Doch vielleicht fiel in der Kabine die falsche taktische Entscheidung – nämlich auf Sicherheit zu spielen. Mit ihrem Rückzug ließen die Döbelner ihren Gastgeber ins Spiel kommen und – zu allem Ãœbel – zwei Tore schießen (13./17.). Da half dann auch der Schachzug, ohne Tormann und mit sechs Feldspielern zu agieren, nicht mehr weiter.
UHC Döbeln: S. Hensel, R. Hohenstein, R. Franze, E. Franze, M. Sauermann, U. Wolf, L. Liebig, O. Hofmann, S. Barthel (1), T. Schnelle, P. Hamann, C. Gruhne, R. Haase (2), S. Liers, D. Kießling
Döbelner Allgemeine Zeitung (14.01.2008)