• Verloren und doch glücklich
Floorball, Halbfinale Dub-Pokal: UHC Sparkasse Weißenfels – UHC Döbeln 06 8:6 (4:2, 2:2, 2:2)
Leipzig (MOH). Nach dem bitteren Ausgang der Relegationsspiele in den vergangenen Wochen wollte der UHC Döbeln 06 im Halbfinale des Dub-Pokals noch einmal alles herausholen und sich mit einer würdigen Leistung in die Sommerpause verabschieden. Trotz einer 8:6-Niederlage gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Weißenfels, machten die Muldestädter klar: „Wir gehören in die erste Bundesliga.“
Das Spiel begann alles andere als zugunsten der Döbelner. Bereits nach drei Minuten versenkte der Deutsche Meister den kleinen Ball zum ersten Mal im Döbelner Kasten. Auch die kommenden Minuten verliefen nicht besser. In Spielminute sechs gelang es den Weißenfelsern ihre Führung bereits mit Tor Nummer drei auszubauen. Resignation machte sich in den Gesichtern der Döbelner Fans breit. Sollte auch diese Partie eindeutig verloren gehen?
Doch zunächst ein Zwischenbruch. Ein Schiedsrichter musste aufgrund einer ausgekugelten Schulter ohne Fremdeinwirkung ersetzt werden, was den Schwarz-Gelben vorerst Luft verschaffte. Nach 15 Minuten Pause ging das Spiel weiter und nun war der UHC Döbeln am Drücker. Auf Vorlage von Stefan Liers markierte Philipp Hamann in der 14. Spielminute den Anschlusstreffer. Die Freude war groß und eine tolle Jubelszene der Spieler ließ auf mehr hoffen. Zwar konnten die Anhaltiner in Überzahl erneut ausbauen, doch war es nur 22 Sekunden später Kapitän Ricardo Franze, der den Zuckerpass von Stefan Barthel im Kasten des Meisters platzierte. Das Spiel war noch offen und Döbeln nicht am Ende mit seinem Latein. 4:2 nach 20 Minuten.
Auch im zweiten Dritteln spielten die Döbelner hoch auf. Mit Spaß, Mut und einer lautstarken Fangemeinde im Rücken zogen sie ihr Spiel auf und machten auch vor einem Serienmeister nicht halt. 24. Spielminute: Hamann verkürzte auf 4:3. Döbeln war nun wieder im Spiel und auch wenn der finnische Weißenfelser Aki Koskinnen ein weiteres Mal erhöhte, beantwortete dies David Rudolph ohne großes Zögern mit einem fantastischen Tor zum 5:4 nach 29 Spielminuten. Es folgten zehn torlose Minuten in denen besonders Stephan Richter wie in alten Zeiten glänzte. Ab der 35. Spielminute mussten die Döbelner aufgrund einer Strafe zehn Minuten auf ihren Topstürmer Enrico Franze verzichten. Ein hartes Laster für die Muldestädter, doch brachte es die geschlossene Teamleistung nicht zu Fall. Genau 90 Sekunden vor Schluss erhöhte erneut Weißenfels auf 6:4.
Im letzten Drittel wurde es noch einmal heiß. Die Sensation war greifbar nahe, die Fans feierten ihr Team und die Jungs vom UHC Döbeln wollten es allen zeigen. Doch zuerst ein Rückschlag. Erst Wolf, dann Barthel mussten je eine zwei-Minuten-Strafe absitzen. Die Fünf-zu-Drei-Überzahl nutzte Weißenfels und erhöhte mit einem weiteren Tor. Die Reaktion folgte prompt. Einen traumhaften Pass von Stefan Liers über die gesamte gegnerische Abwehr nutzte Oliver Hofmann direkt und von außen zum erneuten Anschlusstreffer.
Doch die Kräfte schwanden und Weißenfels brachte alte Veteranen, die es Döbeln nicht leicht machten. Drei Minuten vor Schluss war es wieder die finnische Verstärkung Koskinnen, der seinen vierten Treffer verbuchte. Doch Martin Sauermann setzte in einem eiskalten Solo nur sieben Sekunden später den erneuten Anschlusstreffer. Alles war noch offen, die Chancen waren da, doch die Abschlüsse verfehlten ihr Ziel.
Mit 8:6 zog Weißenfels ins Pokalfinale ein. Bester Spieler der Döbelner war Stefan Liers. Ohne Frage verschaffte sich die Mannschaft in diesem Spiel noch einmal jede Menge Respekt in der Floorballszene und machte nur all zu deutlich, dass sie bald in die Königsklasse zurückkehren wird.
Döbelner Allgemeine Zeitung (17.05.2010)