Entscheidung fällt im zweiten Drittel
Floorball, 1. Bundesliga: UHC Döbeln – BA Tempelhof Berlin 7:10 (1:3; 2:5; 4:2)
Döbeln. Floorball-Bundesligist UHC Döbeln 06 hat am Sonnabend sein Heimspiel gegen BA Tempelhof Berlin mit 7:10 verloren. Die Döbelner müssen damit nun um den Einzug in die Playoffs bangen. An der Niederlage konnte auch der beste Spieler an diesem Tag, Michael Schulz, nichts ändern. Er rackerte nicht nur unermüdlich, sondern sorgte unmittelbar vor dem ersten Bully sogar für einen romantischen Moment in der Stadtsporthalle. Während seine Teamkollegen auf dem Feld eine herzförmige Formation zauberten, kletterte er auf die Tribüne zu seiner Freundin Stefanie Bartel und machte ihr einen Heiratsantrag.
Doch die Glückshormone des jungen Paares sprangen zunächst nicht auf das Parkett über. Beide Teams begannen verhalten, nach drei Minuten aber erzielte Kai Inkinen mit der ersten Chance die Führung für die Berliner. Der UHC kam nun zu ersten Möglichkeiten auf den Ausgleich, doch nur drei Minuten nach der Führung bauten die Gäste selbige aus. Ismael Hallbäck traf zum 0:2 aus Döbelner Sicht. Danach allerdings wurde der UHC zwingender. Doch in vielen Situationen fehlte es an der Genauigkeit beim letzten Pass oder an der Ballannahme. Martin Sauermann und der zu Beginn sehr auffällige Paul Tomas vergaben die ersten großen UHC-Chancen. Die große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer gab es dann nach einer Viertelstunde, als Berlins Inkinen für zwei Minuten auf die Strafbank musste, doch während des Powerplays scheiterten Stefen Liers und Michael Schulz. Zwei Minuten vor der Drittelpause nagelte dann aber Toni Schnelle den Ball ins rechte obere Eck, doch noch im ersten Drittel stellte Berlins Kapitän Jan Kratochvil den alten Abstand wieder her.
Zwei weitere kalte Duschen musste der UHC dann zu Beginn des zweiten Drittels über sich ergehen lassen. Fabio Witte erhöhte in der 21. Minute zum 1:4. Hier sprang der Ball nur wenige Zentimeter hinter die Torlinie. Noch bevor sich der UHC erholte, staubte wieder Hallbäck zum 1:5 ab. Doch der UHC kämpfte sich zurück. Nach einem tollen Doppelpass mit Neuzugang Lubos Deraha traf Michael Schulz zum 2:5, kurz darauf drosch Rico Haase einen Freischlag zum 3:5 ins Tor. Sekunden später hatte der UHC gar die Chance auf das 4:5, vergab aber. Im direkten Gegenzug markierte Marek Brincil aus spitzem Winkel und gegen zwei Gegenspieler das sechste Berliner Tor. Es waren die spielentscheidenden Sekunden der Partie. Denn wenig später erhöhte Johannes Pauser mit einem Schuss von der Mittellinie gar auf 7:3, Helge Heitmann noch auf 8:3. Berlin nutzte seine Chancen ungemein effektiv.
Im Schlussdrittel bäumte sich der UHC noch einmal auf und kam nach einem weiteren Gegentreffer (Gentsch) durch Tore von Sauermann und Tomas auf 5:9 heran, danach scheiterte Haase aus zwei Metern freistehend. Inkinen erhöhte auf 5:10. Haase und Deraha verkürzten, doch dem UHC lief die Zeit davon. Zu allem Überfluss vergab Michael Schulz einen Penalty und ein UHC-Tor in der Schlussminute wurde nicht anerkannt, obwohl auch hier der Ball knapp hinter der Linie war. Der UHC bleibt dadurch auf dem achten Tabellenplatz, die Berliner sind nun Vierter.
UHC Döbeln: Richter, Bachmann, Schramm, Schnelle (1), Spörrer, Zaspel, Liers, Sauermann (1), Roßberg, Rudolph, Franze, Tomas (1), Haase (2), Deraha (1), Schulz (1)
Robin Seidler (Döbelner Allgemeine Zeitung 21.01.2013)