»„In dir muss brennen, was du entfachen willst“
David Makin: Ehemaliger Coach der Adelsberger Floor Fighters setzt beim UHC Döbeln auf Freude am Unihockey
Döbeln. Es scheint, als sei die Zeit reif dafür gewesen, sich Hilfe von außen zu holen: Seit ein paar Wochen hat das Trainergespann des Unihockey-Bundesligisten UHC Döbeln ein neues Gesicht. Während Uwe Wolf endlich wieder als Spieler das Team unterstützen kann, lenkt jetzt neben Reiner Franze und Physiotherapeutin Ines Augustin der gebürtige Schweizer David Makin die Geschicke der jungen Mannschaft. Und die steckt entgegen aller Vorhaben zu Saisonbeginn inzwischen wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt.
Dass sich etwas geändert hat im Mannschaftsgefüge, wurde schon beim letzten Spiel vor der Winterpause deutlich. Gegen die Leipziger Löwen, aktuell Tabellenzweiter hinter dem wieder ungeschlagenen UHC Weißenfels, traten die Döbelner weitaus selbstbewusster auf, als in jedem anderen Spiel zuvor. Anstatt eine deftige Niederlage zu kassieren – wie es die meisten erwartet hätten – verfehlte der UHC die Überraschung nur um ein Törchen und ließ den Leipzigern lediglich einen 8:7-Sieg.
Weißenfels ein Bein stellen
Heute Abend 18 Uhr wird sich zeigen, ob der Einfluss von David Makin weiter reicht als bis zu einem Spiel. Denn heute empfangen seine neuen Schützlinge den Spitzenreiter Weißenfels. Die Erwartungen sind bei dieser Paarung in Döbeln traditionell eher niedrig, genauso allerdings wie bei jedem anderen Verein in der Liga. Dennoch ist David Makin durch und durch optimistisch. „Unser Ziel ist es, dort anzuknüpfen, wo wir in Leipzig aufgehört haben – nämlich mit Spaß zu spielen, mit Kraft und Frechheit und so vielleicht auch einem großen Team ein Bein stellen zu können.“
Zu hoch allerdings will auch der neue Coach die Erwartungen nicht schrauben. Ihm ist vor allem wichtig, dass die Mannschaft den Willen und die Bereitschaft zeigt, in der Königsklasse zu überleben. Das nämlich war es, was ihm bei seinem letzten Verein gefehlt hat. Im September nahm der 40-Jährige bei den Adelsberg Floor Fighters in Chemnitz aus diesem Grund seinen Hut. Dass er in Döbeln anheuern würde, war nicht zwangsläufig. „Jens Hofmann hat bei mir angefragt“, so Makin, der viele Jahre Trainererfahrung im Unihockeysport mit in die Muldestadt bringt. „Bewogen, hierher zu kommen, hat mich die Tatsache, dass ich relativ viele Döbelner gut kenne und schon in der Vergangenheit mit ihnen zusammengearbeitet habe. Die Aufgabe reizt mich.“ Beim UHC fände er im Vergleich zu vielen anderen Vereinen positive Merkmale. „Es ist ein familiärer Verein, in dem viel von allen Seiten mitgearbeitet wird. Es wird bestimmt interessant.“
Zudem habe die Mannschaft hier genau das, was den Chemnitzern nach David Makins Auffassung fehle: Bereitschaft, Willen. „Wenn man die Döbelner momentan in der Halle sieht – es herrscht eine sehr gute Stimmung und von Seiten der Spieler das nötige Bewusstsein, um in dieser Klasse zu spielen.“
Begeisterung vorleben
Was die Rollenverteilung im Trainer-Team angeht, sei man sehr flexibel. Dennoch: Für die Inhalte ist in erster Linie David Makin zuständig. Sein Leitspruch: In dir muss drinnen sein, was du bei anderen entfachen willst“ ist schon jetzt zu spüren. „Ich versuche einfach die Freude, die ich selbst an dem Sport habe, vorzuleben, gepaart mit der nötigen Gelassenheit. Nach all den Jahren bin ich noch immer so fasziniert vom Unihockey wie ganz am Anfang.“
Manuela Engelmann
Döbelner Allgemeine Zeitung (10.01.2009)