•Reine Nervensache
Relegation: UHC Döbeln kämpft am Sonnabend zu Hause gegen die Dresdner Igels um den Klassenerhalt
Döbeln. Sie wollen auch ein viertes Jahr in Deutschlands höchster Klasse Unihockey spielen – die jungen Männer des UHC Döbeln. Schaffen wollen sie das mit Leistungen wie der am Sonnabend, als sie gegen die Hamburger mit 9:3 gewannen. Und mit Unterstützung ihrer treuen Fans, die nach wie vor hinter der Mannschaft stehen – auch, wenn diese jetzt erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
In ihrem ersten Bundesliga-Jahr, als der UHC Vorletzter wurde, gab es noch keine Relegation, sonst hätten die Döbelner jetzt schon Erfahrung damit. Und vergangenes Jahr zogen sie sich als souveräner Gewinner der Abstiegsrunde aus der Affäre. Und obwohl in dieser Saison eigentlich alles anders laufen sollte, steht das junge Team nun genau dort, wo es nie hinwollte. Während für fast alle anderen Erstbundesligisten die Saison gelaufen ist, müssen die Döbelner mindestens noch zwei Spiele bestreiten. Und zwar erfolgreich.
Gegner sind die Unihockey Igels aus Dresden, denen der UHC beweisen will, dass er selbst dasjenige Team ist, das eine Daseinsberechtigung in der Königsklasse hat. Als Erstbundesligist muss Döbeln das erste Relegationsspiel zu Hause durchführen, so dass die Dresdner am kommenden Sonnabend in der Stadtsporthalle antreten. Für die Gastgeber ist es das dritte Mal in Folge, dass sie ein Spiel vor heimischem Publikum bestreiten – eine außergewöhnliche Situation für die Mannschaft, die extrem kopfgesteuert ist und sich vor den Fans in der Heimat schon auch mal selbst zu stark unter Druck setzt. Vor allem natürlich dann, wenn es um viel geht. Am Sonnabend stecken die seit Ende 2008 von David Makin und Rainer Franze gemeinsam betreuten Döbelner wieder in genau einer solchen Situation. Mindestens zweimal müssen die Döbelner gegen die Igels gewinnen – steht es nach zwei Spielen unentschieden, geht es ein drittes Mal zur Sache. Doch soweit wird es der UHC nicht kommen lassen wollen. Das Ziel ist, von Anfang an klare Verhältnisse zu schaffen. Und dafür müssen die Gastgeber einen freien Kopf haben. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, trotz der Gratwanderung, die sie gerade zu bewältigen hat. Gegen Hamburg haben die Döbelner bewiesen, dass sie absolut souverän sein können – in Bezug auf Gegner und heimisches Publikum. Vielleicht lag es auch am Einstieg in das Spiel: „Wir haben diesmal ein völlig anderes Aufwärmen praktiziert“, so Stürmer Oliver Hofmann. In Trainingssachen statt in Einspiel-Shirts, straff statt locker und ohne taktische Anweisungen in der Kabine. „Es war anstrengender als das lockere Einspielen sonst, doch wir konnten uns eben in keinem Moment darauf konzentrieren, was im Spiel passieren könnte.“
Wenn das die Lösung sein sollte, dann bitte auch am kommenden Sonnabend den Kopf erst im Spiel einschalten. Damit die Saison nicht noch länger wird, als sie es schon ist und die Fans, auf die der Verein auch diesmal wieder setzt, mit der Mannschaft feiern kann. ME
Döbelner Allgemeine Zeitung (01.04.2009)