Döbelner Jungs freuen sich auf starke Gäste
Floorball: UHC Döbeln richtet am 20./21. Juni die Deutsche Meisterschaft für U13-Mannschaften aus
Von Manuela Engelmann
Döbeln. Ihre Herzen schlagen für den Floorball, weshalb ihnen jeder Anlass recht ist, ihre Sportart in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Dass es in diesem Jahr wieder eine große Meisterschaft ist, mit der die Mitglieder des UHC Döbeln die Aufmerksamkeit auf ihre Sportart lenken, motiviert alle Beteiligten umso mehr. Vor allem, weil der Verein selbst mit einer eigenen Mannschaft dabei sein kann. Am Wochenende 20./21. Juni werden die sieben besten U13-Teams aus ganz Deutschland nach Döbeln kommen, um hier mit dem Gastgeber die Deutschen Meisterschaften auszutragen.
Welche Meisterschaft es werden würde, konnte im Vorfeld der Bewerbung keiner wissen. Zuletzt war der UHC 2008 Ausrichter der Deutschen Meisterschaft für U15-Teams. „Wir haben uns ins Blaue beim Verband Floorball Deutschland beworben, wollten einfach mal wieder etwas Großes nach Döbeln holen“, sagt Initiator Frank Weinberg, der mit seiner Idee im Vorstand schnell auf Unterstützung stieß und den Antrag abschickte. Acht Meisterschaften waren zu vergeben, alle verbunden mit Voraussetzungen, die in Döbeln erfüllt werden: Eine entsprechend große Sporthalle mit freien Terminen, Platz für Zuschauer, ein bestimmter Hallenboden, eine Bande, genügend Helfer. Und genügend Kabinen für die Mannschaften, was der Verein dank guter Zusammenarbeit mit Gymnasium und Stadt auch lösen konnte. Weil es in der Halle selbst nur sechs Kabinen gibt, aber eben acht Mannschaften untergebracht werden müssen, darf das naturwissenschaftliche Gebäude des Lessing-Gymnasiums noch mit genutzt werden.
Dass es nun die Deutsche Meisterschaft der U13 geworden ist, welche die Döbelner ausrichten dürfen, ist einerseits toll, stellt den Verein andererseits aber vor noch mehr Herausforderungen als „nur“ die Organisation der an vertraglich festgelegte Rahmenbedingungen geknüpften Veranstaltung. Das Reizvolle ist, dass der UHC selbst eine U13-Mannschaft hat. Und sogar eine, die sich seit Jahren gut entwickelt und stabil ist. Als Gastgeber sind die Döbelner gesetzt, spielen also bei der Deutschen Meisterschaft definitiv mit. Allerdings: „Wir haben aktuell gar kein Kleinfeld-Team, sondern sind ja seit dieser Saison auf dem Großfeld unterwegs.“ Den Verband stört das nicht – Gastgeber ist Gastgeber und der darf mitspielen.
Frank Weinberg allerdings, höchstselbst Trainer der U13-Mannschaft, treibt diese Tatsache schon jetzt ein paar Schweißperlen auf die Stirn. Gerade erst hat sich die Mannschaft vom Kleinfeld auf das Großfeld umgewöhnt. Kein leichter Schritt, der sowohl den 20 Jungs, als auch ihren Betreuern einiges abverlangt hat. Wer denkt, die Döbelner hätten nun Vorteile, weil es einfacher sei vom Großfeld zurück auf das Kleinfeld zu wechseln, der irrt. Laufwege, Passlängen, Spielzüge – auf beiden Feldern zwei verschiedene Paar Schuhe. Da erst am 7. Juni die Play-offs auf dem Großfeld ausgetragen werden und die Döbelner daran teilnehmen wollen, bleibt wahrlich nicht mehr viel Zeit, um sich anschließend auf die Kleinfeld-Meisterschaft vorzubereiten. Und Frank Weinberg muss darüber nachdenken, vielleicht bald schon eine dritte Kleinfeld-Trainingseinheit für seine Jungs einzuschieben. Denn die sollen schließlich bei der Meisterschaft im eigenen Haus eine gute Figur machen. Es ist eine einmalige Chance, dieser nationale Vergleich. Denn für U13-Großfeld-Teams gibt es keine Deutschen Meisterschaften.
Zwölf Gruppenspiele werden am ersten Meisterschaftstag ausgetragen, am Sonntag sind die Platzierungs- und Finalspiele an der Reihe. Für die Organisation und den reibungslosen Ablauf sorgen derzeit elf Leute im Org-Team und später viele Helfer aus dem Verein. Den Löwenanteil werden vermutlich die Eltern der U13 übernehmen, die komplett hinter dem Großereignis stehen. Und Frank Weinberg? Der organisiert mit. Und muss sich unter anderem der schwierigen Frage stellen, welche 14 seiner insgesamt 20 Spieler er aufs Protokoll setzt.
Döbelner Allgemeine Zeitung (04.02.2015)