• Die Summe der einzelnen Fehler
Unihockey, 1. Bundesliga: UHC Döbeln 06 – SC DHfK Leipzig Unihockeyteam CFC 6:8 (5:3; 5:4)
Döbeln. Zwei Drittel lang durften die Fans der Döbelner Unihockey-Cracks vom Sieg gegen den Tabellendritten, SC DHfK Leipzig, träumen. Doch alle Fehler, die die Gastgeber leider auch machten, wurden schließlich zur Nadel, die den Traum im letzten Drittel platzen ließ: Die UHC-Auswahl verlor erst die lange gehaltene Führung und dann das Spiel.
Unmittelbar nach Abpfiff nahm sich UHC-Trainer David Makin seine Mannschaft zur Seite, um die Ursachen der Doch-noch-Niederlage zu erforschen. „Die waren nicht gut heute“, bilanzierte er die Leistung der Leipziger und seine Spieler nickten. „Wir hätten sie heute im Sack gehabt. Aber ihr habt sie ins Spiel gebracht.“
Wie haben die UHC-Fans doch gelitten: An Torchancen nämlich mangelte es auf der Döbelner Seite nicht, nur an der Umsetzung. In der dritten und vierten Spielminute hatte Rico Haase – der Führende auf der UHC-Scorerliste – die Chance zur Führung. Doch der Ball flog nicht ins Tor. Dafür waren die Gäste in der sechsten Minute erfolgreicher: 0:1.
Das Glück blieb den Leipzigern hold: In der achten Minute wackelte der Döbelner Kasten erneut.
Doch die UHC Döbeln wäre nicht dieselbe, könnte sie sich nicht aus solchen Situationen befreien. Schon eine Minute später netzte Uwe Wolf zum 1:2-Anschlusstreffer ein. Als der Schiedsrichter in der zwölften Minute einen Gästespieler auf die Strafbank schickte, nutzten die Gastgeber ihre Überzahl. Unter dem Trommelwirbel der Fans taktierten sie so lange vor dem gegnerischen Tor, bis der Ball die Lücke zum Gästetor fand: 2:2. Derart befreit und getragen vom Jubel der heimischen Fans schoss Martin Sauermann seine Mannschaft 30 Sekunden später zur 3:2-Führung.
Der dritte Punkt in diesem Schlagabtausch ging wiederum an die Leipziger: Nils Knothe stellte den Gleichstand wieder her.
„Jungs, noch 15 Sekunden“, schallte es von der Zuschauertribüne. Als sich die Uhr dem Ende des ersten Drittels näherte, bescherte die UHC dem Publikum den wohl schönsten Moment in diesem Spiel: 15 Sekunden vor der ersten Pause setzten sich die Döbelner mit 4:3 ab – die Halle tobte. Der Name des Schützen ging im Getöse unter, da nur sieben Sekunden später das 5:3 folgte. „Jungs, noch acht Sekunden“, schallte es erneut vom Rang; so mancher wollte an ein Omen glauben. Die Döbelner bewegten sich auf dem Höhepunkt.
Doch wer hoch fliegt, kann unsanft landen. Im zweiten Drittel konnten die Gastgeber ihre Führung zwar behalten, doch war es ein erbittertes Ringen, das ohne Tore blieb. Die Leipziger – spielerisch nicht auf der Höhe – schafften ein mageres 5:4-Herantasten in der 24. Spielminute.
Vier Minuten nach Anpfiff zum dritten Drittel schmolz der sowieso schon dünne Vorsprung der UHC wie Schnee in der Sonne. Erst erhöhten die Leipziger auf 5:5, vier Minuten später eroberte Nationalspieler Ingmar Penzhorn die Führung zurück. Einen letzten Funken Hoffnung bescherte die UHC-Auswahl dem Heimpublikum zwei Minuten vor Schluss mit dem 6:6-Ausgleich.
Dann, 48 Sekunden vor Abpfiff, ballten sich die von den Gastgebern zuvor begangenen Fehler zu einer Niederlage zusammen. Die Gäste erhöhten auf 6:7. Die UHC setzte nun alles auf eine Karte, tauschte einen sechsten Feldspieler gegen ihren Tormann. Doch leider hatten die Gäste den Ball… Antje Krieger
UHC Döbeln: Barthel, Richter, Haase, Sauermann, Franze, Liers, Hofmann, Hohnstein, Wolf, Kießling, Rudolph, Schulze, Schnelle, Schramm, Dewitz, Kaubisch, Gärtner
SC DHfK Leipzig: Schauer, Börner, Hoffmann, Lehmann, Palitzsch, Schleicher, Penzhorn, Banitz, Lanick, Sieber, Knothe, Pause
Torfolge: 0:1 Schleicher (6.), 0:2 Penzhorn (8.), 1:2 Wolf (9.), 2:2 Liers (13.), 3:2 Sauermann (13.), 3:3 Knothe (15.), 4:3 Franze (20.), 5:3 Hofmann (20.), 5:4 Penzhorn (24.), 5:5 Pause (44.), 5:6 Penzhorn (48.), 6:6 Barthel (58.), 6:7 Sieber (60.), 6:8 Penzhorn (60.)
Schiedsrichter; Zoberbier (Elster), Lachnit (Halle)
Im ganzen Spiel galt es, die Ballverluste abzustellen. Dass das der UHC-Auswahl in allen Dritteln nicht gelang, führte schließlich zur Niederlage. DAZ-Fotos (4): J. Kulschewski
Döbelner Allgemeine Zeitung (16.02.2009)