Deutsche Damen gewinnen international an Ansehen
Nach einem 4:3-Sieg gegen die Slowakei werden deutsche Floorball-Damen WM-Elfter
St. Gallen/Döbeln (ML). Die deutsche Floorball-Nationalmannschaft der Damen mit den Döbelnerinnen Laura Hönicke und Franziska Liebing schließt die Weltmeisterschaft in der Schweiz als Elfter ab. Das Platzierungsspiel gegen die Slowakei wurde am Freitagabend in der Verlängerung mit 4:3 (1:0, 2:3, 0:0, 1:0) gewonnen. Damit verbesserte sich die Mannschaft im Vergleich zur WM vor zwei Jahren in Schweden um zwei Plätze.
„Den Sieg haben wir mit einer Menge Willenskraft geschafft“, sagt die in Weißenfels in der MaXxPrint-Bundesliga spielende Laura Hönicke, die ursprünglich vom UHC Döbeln kommt. Der Stachel der unglücklichen Niederlage am Donnerstagabend gegen Russland saß allerdings noch tief. Im Zwischenrundenspiel verlor die deutsche Mannschaft in der Schlussphase eine sicher geglaubte Führung gegen die Russinnen, nachdem sich die Nachwuchsstürmerin Pauline Baumgarten vier Minuten vor dem Ende eine schwere Kopfverletzung zuzog. Gegen die Slowakei war die 17-Jährige Weißenfelserin gemeinsam mit der an der Hand verletzten Nancy Gatzsch eine große Motivationshilfe am Rande der Bande: Immer wieder feuerten sie ihre Teamkolleginnen in dem Kräfte zehrenden Match an. Den entscheidenden Treffer in der Verlängerung erzielte Franziska Liebing. Die Döbelnerin, die im Liga-Alltag ebenfalls in Weißenfels spielt, schloss eine tolle Kombination über Sandra Dirksen und Madeleine Voigt ab. Franziska Liebing: „In dem Moment fiel alles von uns ab. Wir wollten uns diesen letzten Sieg im Turnier als Team unbedingt erkämpfen.“
Die deutsche Auswahl lieferte in St. Gallen eine richtungweisende Mannschaftsleistung ab. Allen voran in der Auftaktpartie gegen Lettland, die knapp mit 5:6 verloren wurde, und im darauf folgenden Spiel gegen B-Weltmeister Australien, welches klar mit 8:0 gewonnen werden konnte, bewiesen die Damen neue Qualitäten im taktischen und spielerischen Bereich. Auch die 1:9-Niederlage gegen Finnland nötigte Simon Brechbühlers Team international Respekt ab. Auf dem Weg zum erhofften neunten Platz scheiterten die Damen dann in den aufreibenden Sekunden nach Pauline Baumgartens Verletzung gegen Russland. Laura Hönicke: „Auf eine solche außergewöhnliche Situation waren wir nicht vorbereitet. Und da wir zu einer richtigen Mannschaft zusammengewachsen sind, hat uns die Verletzung getroffen. Irgendwo war das sicher auch unprofessionell, aber eben von Herzen.“ Die beiden Döbelner Damen waren wichtige Pfeiler im neuen Gerüst von Trainer Simon Brechbühler. Franziska Liebing avancierte in den Tagen von St. Gallen zur festen Größe in der ersten deutschen Reihe, Laura Hönecke steuerte neben zwei Treffern und einer Vorlage noch eine außergewöhnliche Qualität bei. Laura Hönicke, die sich unter der Woche zudem als talentierte Sängerin des Team-WM-Songs hervortat: „Jetzt geht es erst einmal wieder ins Vereinsleben zurück. Und hoffentlich wächst die Spieleranzahl weiter, denn nur darüber lässt sich in der Liga und dann auch im Nationalteam die Qualität steigern.“