UHC zieht PiranHHas die Zähne
Floorball 1. Bundesliga: UHC Döbeln 06 – ETV PiranHHas Hamburg 5:2 (3:0; 2:1; 0:1)
Döbeln (kri). Das Glück, das den Döbelner Unihockey-Cracks beim Saisonauftakt vor zwei Wochen fehlte, stand am Sonnabend fest an ihrer Seite. Fünfmal traf die Mannschaft vor 195 Zuschauern gegen ETV PiranHHas, ließ umgekehrt dank guter Abwehrleistung und eines hervorragenden Goalie aber nur zwei Gegentreffer zu. „Die Punkte hatten wir nicht unbedingt auf der Rechnung“, gab Enrico Franze, der sportliche Leiter, nach dem Spiel zu. Verdient sind sie allemal.
Dass Einstellung und Leistung des UHC stimmen, bekamen die Gäste aus Hamburg schnell zu spüren: Kaum, dass die zweite Spielminute angebrochen war, führte Döbeln bereits mit 2:0. Wie eine Rakete waren die Gastgeber gestartet, motiviert bis in die Haarspitzen und dennoch präzise auf dem Parkett. Der erste Angriff nach 13 Sekunden durch Michael Schulz ging noch am Tor vorbei; eine Minute später nahm Lubos Deraha den Hamburgern den Ball ab und traf – für Hamburgs Goalie völlig überraschend – zum 1:0. Sieben Sekunden später war Jan Kirchmann erfolgreich. Hamburg wehrte sich nun massiver, der UHC gab nicht nach. So entstand ein schnelles, körperbetontes Spiel, in dem beide Mannschaften immer wieder den Zweikampf suchten. UHC-Goalie Daniel Bachmann kam nun öfter zum Einsatz, doch vor allem an ihm bissen sich die PiranHHas die Zähne aus. Zurecht kürten sie den Goalie nach der Partie zum UHC-Spieler des Tages. Neunte Spielminute: Lubos Deraha musste für zwei Minuten vom Feld. Der UHC in Unterzahl. Trotzdem gelang den Gastgebern genau in der Situation das 3:0 – Michael Schulz, der am Sonnabend auffallend präsent war, traf aus der Distanz. Der Forward hatte in der 13. Minute gar das 4:0 auf dem Stock, stand frei vor dem Hamburger Tor, als der Ball am Goalie abprallte. Doch leider, Schulz vergab.
Das zweite Drittel blieb spannend. Die Zuschauer erlebten sehenswerte Spielszenen auf beiden Seiten. Auch Torchancen gab es zuhauf, aber erst in der 14. Minute zappelte der Ball wieder im Hamburger Netz: 4:0. Doch der Körpereinsatz forderte auch Tribut: Maximilian Thomas war Mitte des zweiten Drittels so unglücklich auf eine Bande gefallen, dass er sich an der Hand verletzte, Daniel Kießling verdrehte sich kurz vor Ende des zweiten Drittels das Knie. Auf Hamburger Seite hatte schon eher im Spiel ein Ellenbogen einen Verteidiger im Gesicht getroffen. Bei aller Turbulenz gelang es dem UHC mit dem 5:0 den Tagessieg zu festigen (Mazanec, 16.). Die Gäste, tapfer um Anschluss bemüht, durchbrachen schließlich die Bachmann`sche Mauer zum 5:1. Das letzte Drittel blieb kämpferisch auf hohem Niveau, aber lange torlos. In der letzten Minute korrigierten die Hamburger das Ergebnis: 5:2.
„Wir sind zufrieden, dass hinten nur eine 2 steht“, so Enrico Franze. Wie sich die Verletzungen auf die Mannschaftsstärke am kommenden Spieltag auswirken, wird sich zeigen. Bei Daniel Kießling gab es eine leichte Entwarnung, doch Maximilian Thomas – eigentlich der Ersatzmann für Enrico Franze – könnte ausfallen. Gefragt sind auf jeden Fall wieder die Fans: Der UHC spielt zu Hause gegen Tabellenführer Weißenfels.
Döbelner Allgemeine Zeitung (07.10.2013)