Die Zügel nicht aus der Hand geben
Floorball, 2. Bundesliga: Elster kommt morgen nach Döbeln
Döbeln. Ines Augustin wird morgen wohl ein paar Eisbeutel mehr in ihre Sporttasche packen. Und auch die Eisspray-Vorräte will die Physiotherapeutin der Bundesliga-Floorballer des UHC Döbeln (2./18) vorsichtshalber noch einmal auffüllen. Denn mit dem UHC Elster (6./8) kommt morgen eine Mannschaft in die Stadtsporthalle, die eine etwas härtere Gangart zu spielen pflegt.
Für Ines Augustin bedeutet das immer noch ein bisschen mehr Magenkribbeln, denn die beim Floorball eh schon recht hohe Verletzungsgefahr steigt in Begegnungen wie diesen für „ihre Jungs“ noch einmal um ein paar Grad an.
Die Döbelner selbst sind unter normalen Bedingungen kein Team, das bevorzugt hart einsteigt; sie suchen eher die spielerischen Mittel. Doch die Gastgeber der morgigen Partie in Döbelns Stadtsporthalle haben auch Erfahrung damit, wie es ist, keine anderen Möglichkeiten als den nicht immer ganz astreinen Kampf mehr zu haben.
Morgen sind es die Elsteraner, die als Außenseiter auf dem Parkett stehen. Das war auch in der Hinrunden-Partie so, die sie mit 6:13 auf heimischem Hallenboden verloren. Auch im Rückrundenspiel gegen Elster sind die Döbelner klarer Favorit – was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Schützlinge von Uwe Wolf und Reiner Franze das Schiff sicher in den Hafen bringen. Denn unfehlbar ist der ehemalige Erst-Bundesligist auch eine Etage tiefer keinesfalls. Extrem hohen Siegen – 31:1 gegen Magdeburg oder 21:5 gegen Ingolstadt – stehen Niederlagen gegenüber, die eher weniger nachvollziehbar sind.
Am fünften Spieltag beispielsweise unterlag der Favorit aus Döbeln den Saalebibern Halle mit 8:10. Und das auch noch vor heimischem Publikum. Und auch im jüngsten Spiel vor der Weihnachtspause waren die Wolf/Franze-Spieler nicht erfolgreich – mit 9:13 verloren sie gegen ihren ärgsten Konkurrenten in der 2. Bundesliga, die Unihockey Igels Dresden, die sie im Hinspiel noch mit 7:3 bezwungen hatten. Mit dieser Niederlage brachten sich die Muldestädter auch um die Tabellenführung, die sie nun nur noch zurückerobern könnten, wenn die Igels selbst patzen.
Morgen können die Döbelner im ersten Spiel des neuen Jahres mit einem Sieg zumindest dafür sorgen, dass sie den Anschluss an die Spitze nicht verlieren und Verfolger Halle (3./15) auf Distanz halten. Denn nur als Tabellenzweiter dürfen sie am Saisonende in den Relegationsspielen um den Aufstieg in die 1. Bundesliga kämpfen. Und das ist schließlich das erklärte Ziel der UHC-Cracks für diese Saison.
Manuela Engelmann (Döbelner Allgemeine Zeitung 14.01.2011)