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2.FBL: „Uns fehlen Spieler mit Stallgeruch”

Am kommenden Samstag, den 16.12.2017, spielt der UHC Döbeln 06 um 16:00 Uhr vor heimischer Kulisse – in der Döbelner Stadtsporthalle – gegen die Dresdner Igels. Damit beginnt für die Döbelner Floorballer die Rückrunde in dieser Saison. Die Hinrunde war geprägt von Tiefschlägen für die Muldenstädter. Mit neun Punkten von 21 möglichen war die Ausbeute eher gering ausgefallen, sodass der UHC nach der Hinrunde auf dem fünften Tabellenplatz steht. Glück für den UHC: Zwei Langzeitausfälle kehren wieder in den Kader zurück. Lubos Deraha und Max Kunert werden wieder auf dem Parkett stehen.

Doch bevor am Samstag die Rückrunde beginnt, wollen wir gemeinsam mit Goalie Daniel Bachmann einen Blick zurück auf die erste Saisonhälfte werfen.

Hallo Daniel, schön dass es geklappt hat.

Danke für die Einladung 🙂

Die Hinrunde der Saison 2017/18 ist gespielt. Mit neun Punkten aus sieben Spielen ist die Saison nicht ganz so gelaufen wie man es sich gewünscht hätte. Wie schätzt du die erste Saisonhälfte ein?

Ich glaube, wir hatten uns das alle ein bisschen anders vorgestellt. Ein guter Saisonstart ist immer wichtig, nur leider kamen wir nicht in die Gänge. Hinzu kamen arbeits- und krankheitsbedingte Ausfälle beim Training und bei den Spielen, die nicht so kompensiert werden konnten wie zunächst erhofft. Nichtsdestotrotz kann keiner von uns mit der Hinrunde zufrieden sein.

Du warst lange Zeit verletzt und konntest somit nicht aktiv mithelfen. Gegen Berlin saßt du wieder über die volle Distanz im Tor. Ging alles gut oder muss man sich weiter Sorgen machen?

Ich konnte fast die komplette Hinrunde nicht spielen, das war für mich wirklich furchtbar. Es war ein gutes Gefühl wieder zwischen den Pfosten zu sitzen und einen Teil zum Sieg beitragen zu können. Es war auch ein Sieg für die Moral der Mannschaft, die in den letzten Wochen ziemlich verunsichert und unsouverän gespielt hat. Ich bin noch nicht wieder bei 100%, aber ich kann schon sagen, dass das Knie gehalten hat und ich für das letzte Spiel in diesem Jahr bereitstehe.

Du gehörst nun mittlerweile schon mit zu den Ältesten im Team, wie schätzt du den Weg ein, den die jungen Teamkollegen einschlagen? Viele von ihnen hast du früher sogar als Trainer betreut.

Für mich verwende ich lieber den Begriff des“erfahrenen Spielers”. Die Jungen gehen ihren Weg, keine Frage. Uns fehlen ein bisschen die erfahrenen Spieler mit “Stallgeruch”, die den Weg vorgeben und an denen sich junge Spieler orientieren können. Aber jeder der jungen Spieler kniet sich rein und holt das Maximum aus sich raus. Ich glaube ein Drittel des Teams hatte ich unter meinem Regiment. Es ist schön zu sehen, dass sie den Sprung zu den Herren geschafft haben, trotz weiterführender Schule oder Ausbildung. Wenn sie alle am Ball bleiben und noch eine Schippe drauflegen, kann jeder von ihnen noch weit kommen – Stichwort Bundesliga.

Seit Anfang der Saison habt ihr keinen festen Trainer an der Bande stehen, ist das ein Grund für den verkorksten Start?

Machen wir uns nichts vor, ein Trainer gehört im Mannschaftssport einfach zur Grundausstattung. Allerdings kann sich den aktuell im Floorball keiner backen und daher müssen wir einfach das Beste aus dieser Situation machen. Zumal auch mit einem Trainer ein Team in so eine Situation geraten kann. Es liegt auch an der Qualität des Kaders mit der ein Trainer arbeiten müsste. Aber natürlich ist es wichtig jemanden Unabhängiges bzw. Externen an der Bande stehen zu haben, der immer wieder korrigiert und Anweisungen gibt, damit sich die Spieler auf das Spiel, und nur das Spiel, konzentrieren können. Dennoch möchte ich an dieser Stelle Maximilian Thomas meinen Dank und größten Respekt aussprechen, dass er da war, als das Team ihn brauchte.

Die Rückrunde steht vor der Tür und am Samstag spielt ihr gegen die Igels. In der Hinrunde konntet ihr in Verlängerung gewinnen. Ist dieser Erfolg wiederholbar?

Grundsätzlich glaube ich, dass wir in dieser Liga jeden schlagen können und das nicht nur in der Verlängerung. Es spielt in meinen Augen keine Rolle wie der Gegner heißt. Wir müssen einfach unsere Fähigkeiten auf das Feld bringen und das 60 Minuten von der ersten Sekunde an. Mit dem richtigen Einsatz und Willen ist alles möglich. Wenn wir das schaffen, gehen wir am Samstag als Sieger vom Feld.

Was erhoffst du dir sonst noch von der Rückrunde?

Nun, ich hoffe, dass unsere Verletzten zeitnah zurückkehren, wir als Team weiter wachsen und jedes Spiel so angehen, dass unsere Fans stolz auf uns sein können.

Was ist dein persönliches Saisonziel und wie steht es momentan darum?

Ich denke nach meiner längeren Leidenszeit möchte ich einfach nur gesund bleiben. Bisher schaut’s ganz gut aus.

Strebst du in deiner Karriere nochmal ein Vereinswechsel an oder wird es das Karriereende beim UHC?

Ich glaube vorhin fiel mal dieser Begriff “älterer Spieler”. Da brauche ich mich keinen Illusionen hingeben, dass da Pixbo oder Prag noch mal anklopfen werden. Aber mal Spaß beiseite, ich bin dem UHC dankbar für die Chance mich noch mal zu beweisen. Ich weiß gar nicht ob die meisten es wissen, ich musste mit 18 Jahren wegen anhaltender Kniebeschwerden mit dem Fußball aufhören und hätte nie gedacht, dass ich noch mal so aktiv Sport treibe. Ich verdanke dem Verein sehr viel und denke, dass ich hier meine Karriere beenden werde.

Der Großteil deiner Spielerkarriere liegt nun eigentlich hinter dir. Macht man sich da schon Gedanken darüber was einmal danach sein wird?

Sicherlich mache ich mir Gedanken. Immerhin gibt es neben dem Sport auch noch wichtigere Dinge wie Familie. Ich kann mich auch nur bei meiner Partnerin bedanken, dass sie mir bei all meinen Aktivitäten im Verein den Rücken zu Hause frei hält und zusätzlich unterstützt in jeder Hinsicht. Danke Tine! Ich denke, ich werde erst einmal ein bisschen was an meine Familie zurückgeben und mehr Zeit mit ihnen verbringen.

Wird man dich später mal hinter der Bande als Trainer der Bundesligamannschaft sehen?

Mich? Vielleicht als zukünftigen Torhüter-Trainer. Torhüter werden da ja immer etwas belächelt, wenn es um den Chefposten geht. Ich würde es begrüßen, wenn wir zukünftig und langfristig einen externen Trainer willkommen heißen könnten.

Du bist nebenbei noch als Trainer der U17 tätig, wie läuft es dort?

Ähnlich wie bei den Herren. Mit den bisherigen Ergebnissen und dem daraus resultierenden Tabellenplatz können wir nicht zufrieden sein. Auch hier sind wir mit anderen Vorstellungen in die Saison gestartet. Jedoch darf man nicht vergessen, dass viele unserer Spieler noch in der U15 spielen bzw. spielen könnten. Da braucht es einfach noch ein wenig mehr Zeit, bis sich die spielerischen Erfolge einstellen. Das Team durchläuft einen Reifeprozess und dennoch wäre in meinen Augen bisher mehr drin gewesen. Am Sonntag fahren wir nach Zwickau und hoffen auf zwei erfolgreiche Spiele.

Vielen lieben Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast, möchtest du zum Abschluss noch ein paar Worte sagen?

Na klar kein Problem. Den Dank gebe ich gern zurück, hat echt Spaß gemacht. Ich möchte mich auch noch mal ausdrücklich bei unseren Fans bedanken, die uns trotz der miserablen Hinrunde immer lautstark unterstützt haben, egal ob zu Hause oder auswärts. Das ist sicher keine Selbstverständlichkeit. Ich hoffe, dass wir zum Spiel gegen die Igels wieder etwas zurückgeben können.

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