Konstant wie lange nicht
UHC Döbeln 06 gewinnt in Dresden attraktives Spiel in der 2. Floorball Bundesliga mit 5:8 (1:1; 2:4; 2:3)
von Frank Weinberg
Dresden/Döbeln. Ein Spiel, dessen Vorzeichen nicht unbedingt für einen klaren Sieg sprachen, stand den Floorballern des UHC Döbeln 06 am Sonntag bevor. Gegen den USV TU Dresden war die bisherige Bilanz ausgeglichen: Musste man im Pokalspiel eine 2:6-Niederlage hinnehmen, konnte beim Heimspiel in Döbeln ein 11:5-Sieg gefeiert werden. Das Rückspiel in der Landeshauptstadt bot noch eine Besonderheit, denn mit Martin Sauermann und Rico Haase standen zwei ehemalige Döbelner Spieler dem UHC Döbeln gegenüber. Umso zufriedenstellender, dass die Döbelner auch diese Partie mit 8:5 für sich entscheiden konnten.
Von Zurückhaltung oder Abtasten war in der Dresdner Energieverbund-Arena von Beginn an keine Spur. Beide Mannschaften erspielten sich schnell und konzentriert zahlreiche Chancen. In der neunten Minute dann der erste Jubel: nach Vorlage von Gunnar Liebig brachte Lubos Deraha die Döbelner in Führung. Doch Dresden blieb dran und zeigte schöne Spielzüge, die allerdings in der UHC-Abwehr endeten. Kurz vor Ende des ersten Drittels konterte Rico Haase in altbekannter Manier und traf zum 1:1, mit welchem sich die Teams in die Pause verabschiedeten.
Das zweite Drittel begann so, wie das erste aufgehört hatte. Bereits in der zweiten Minute klingelte es erneut im Dresdner Netz. Michael Schulz legte für Martin Roßberg auf, was die mitgereisten Fans zum Jubeln und Döbeln wieder in Führung brachte. Keine Minute später erhöhte Franz Tempel nach Vorlage von Martin Potucek auf 1:3. Bully, Pass, Tor – diesmal allerdings für Dresden. Nur sechs Sekunden brauchten Martin Eckardt (Vorlage) und Kai Richter, um den Anschluss zu halten – 2:3. Das Spiel verlor nichts von seiner Schnelligkeit, beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe und versuchten durch taktische Wechsel den Spielverlauf für sich zu nutzen. Dies gelang zuerst den Döbelnern. Nach einem gezielten Schuss von Martin Roßberg durch den Slot an die Kelle von Gunnar Liebig tropfte der Ball ab und kullerte ins Dresdner Tor – 2:4. Die TU kämpfte weiter und gab sich zu keiner Zeit auf, was Kai Richter nach Vorarbeit von Paul Franke mit dem Anschluss zum 3:4 belohnte. Doch lange hielt dieser nicht, da Lubos Deraha nach Assist von Ivos Varhanik kurz vor der Pause den alten Abstand wieder herstellte – 3:5.
Drittes Drittel und Tor Nummer drei von Lubos Deraha, welcher den schnellen Pass von Gunnar Liebig effektiv zum 3:6 verwandelte. Und der USV TU Dresden? Er rannte, er konterte, er spielte sich in einen Rausch und kam durch zwei Tore von Paul Franke gefährlich nahe auf 5:6 heran. Das Spiel drohte zu kippen und folgerichtig nahm Tom Herrmann, Trainer der Döbelner, eine Auszeit und holte sein Team zusammen. Was auch immer er seinen Jungs mit auf den Weg gegeben hatte, es funktionierte. Maximilian Thomas traf sowohl in der 14. Minute nach Vorlage von Martin Roßberg, als auch in der 19. Minute nach Vorarbeit von Michael Schulz zum 8:5-Endstand. Eine so konstante Leistung über alle drei Drittel hatten die Döbelner Fans lange nicht gesehen, weshalb sie ihren UHC Döbeln 06, der jetzt auf Platz vier der Tabelle steht, noch lange nach dem Abpfiff feierten.
UHC Döbeln 06: Franz Tempel, Lukas Schaaf, Martin Roßberg, Gunnar Liebig, Maximilian Thomas, Philip Schramm, Hendrik Tzschoppe, (T) Lenny Wendisch, Tom Zaspel, Maximilian Möbius, Max Kunert, Martin Potucek, (T) (C) Daniel Bachmann, Lubos Deraha, Michael Schulz, Ivos Varhanik.

Keine Spur von Zurückhaltung: Im Spiel zwischen dem USV TU Dresden und dem UHC Döbeln trafen nicht nur LIgakonkurrenten, sondern auch ehemalige Weggefährten aufeinander. Hier im Bild hinter Lubos Deraha (#82) Martin Sauermann, zuletzt Kapitän der Döbelner. Foto: Iris Müller
Vergeblich hinterhergerannt
Floorball, 2. Bundesliga: UHC Döbeln – TV Schriesheim 8:11 (1:2, 3:4, 4:5)
Von Robin Seidler
Döbeln. Die Floorballer des UHC Döbeln mussten am Sonnabend ihren dritten Platz in der zweiten Bundesliga dem TV Schriesheim überlassen. Die Döbelner verloren die Partie gegen ihren Gegner aus der Rhein-Neckar-Region mit 8:11 (1:2, 3:4, 4:5) und rutschen auf Rang fünf ab.
Es war nicht wirklich der Tag des UHC, der gegen einen starken Gegner aus Baden-Württemberg während der 60 Minuten kein einziges Mal in Führung lag und letztlich den Rückständen vergeblich hinterherrannte. Bereits in der vierten Minute gingen die Schriesheimer mit Patrick Arras in Führung. Diese baute Alexander Burmeister neun Minuten später aus. Doch der UHC konnte durch einen tollen Konter mit schönen direkten Pässen durch Ivos Varhanik das 1:2 erzielen. Mit diesem Stand ging es auch in die erste Drittelpause.
Im zweiten Abschnitt erwischten wieder die Schriesheimer den besseren Start. Nicolas und Alexander Burmeister erhöhten auf 1:4 aus Döbelner Sicht, doch der UHC steckte nicht auf. Michael Schulz staubte zum zweiten Döbelner Treffer ab, anschließend verfehlte Deraha freistehend den Ball und prallte stattdessen gegen den Pfosten. Auf der Gegenseite hielt Daniel Bachmann großartig einen Schriesheimer Schuss, der letztlich auf dem Tornetz landete. Martin Potucek konnte mit einem tollen Fernschuss den Anschluss erzielen, doch prompt stellte Burmeister den alten Abstand wieder her. Döbeln ließ sich von diesen Rückschlägen nicht entmutigen. Wieder erzielte Potucek den Anschlusstreffer, doch Schriesheim konnte die Führung durch eine feine Einzelleistung von Adrian Braune wieder auf 6:4 ausbauen.
Die Hoffnung für die UHC-Fans schwand dann wohl zu Beginn des dritten Drittels. Dann da drehte schließlich Felix Künnecke auf, der mit einem lupenreinen Hattrick nun für einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Vorsprung für die Gäste sorgte. Die Döbelner konnten den Schaden durch vier Treffer im letzten Abschnitt zwar in Grenzen halten, doch die Niederlage nicht mehr vermeiden. Varhanik, Tempel, Kunert und Franze erzielten die Döbelner Tore. Die Fans zollten der Leistung dennoch Respekt und kündigten für die Partie beim USV TU Dresden ein Heimspiel für Döbeln an.
UHC Döbeln 06: Franz Tempel, Lucas Schaaf, Martin Roßberg, Gunnar Liebig, Maximilian Thomas, Philip Schramm, Enrico Franze, Hendrik Tzschoppe, Lenny Wendisch, Tom Zaspel, Maximilian Möbius, Max Kunert, Martin Potucek, Daniel Bachmann, Lubos Deraha, Michael Schulz, Ivos Varhanik.
Bunte Jagd beim Speck-weg-Turnier
von Frank Weinberg
Zum letzten Mal in diesem Jahr rollte am vergangenen Sonntag der kleine Lochball über den Boden in Döbelns Stadtsporthalle. Und das zu einem besonderen Anlass: erstmalig wurde vom Verein das sogenannte „Speck-weg-Turnier“ ausgetragen. Nach Gans, Ente oder Wild zu den Feiertagen war es eine willkommene Abwechslung, die kleinen Reserven in pure Energie umzuwandeln.
50 Floorballbegeisterte fanden den Weg in die Halle, um gemeinsam dem schönsten Hallensport der Welt zu frönen. Nach dem Aufbau der Bande und einer kleinen Erwärmung wurden aus den Anwesenden zwei Teams gebildet – UHC schwarz vs. UHC gelb. Bunt durch alle Altersstufen gemischt, traten beide Mannschaften in fairem Wettstreit gegeneinander an. In dreimal zwanzig Minuten galt es nun auf dem Großfeld, den Floorball so oft wie möglich im gegnerischen Tor unterzubringen.
Mit viel Spaß, Begeisterung und Ehrgeiz entstand so manch schöner Spielzug. Der Gegner wurde gekonnt umspielt und das eigene Team vom Rande der Bande angefeuert. Das erste Spiel endete nahezu ausgeglichen mit 9:13 für den UHC schwarz. In der Zwischenzeit hatten fleißige Helfer einen kleinen Imbiss vorbereitet, an welchem die verlorenen Kalorien dem Körper wieder zugeführt werden konnten. Gestärkt ging es anschließend in das Rückspiel. Die Mannschaften wurden wieder wild durcheinander gemischt und diesmal gewann der UHC gelb mit 9:6.
Alle Beteiligten zogen am Ende ein positives Feedback aus dieser Veranstaltung, sodass kurzerhand beschlossen wurde, dieses Turnier im nächsten Jahr zu wiederholen.
Die Mission: Voranbringen und weiterentwickeln
Floorballer des UHC Döbeln 06 lassen Jahr mit Weihnachtsfeier ausklingen
Von Stephanie Jankowski
Döbeln. Auch wenn das Jahr sportlich gesehen für den UHC Döbeln 06 mit einem Abstieg weniger gut begann, betont Vereinsvorsitzender Stephan Müller, dass das Jahr 2014 ein gutes für den UHC war. „Wir sind gewachsen. Wir haben die 120er Marke mit unseren Mitgliedern geknackt.“ Sowieso sei man innerhalb des Vereins stärker zusammen gerutscht. Das konnte man gestern zur Weihnachtsfeier des UHC Döbeln 06 deutlich erkennen. Während die jungen Nachwuchs-Floorballer in der Stadtsporthalle auf den Spielfeldern tobten, machten es sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen gemütlich. Aber nur bis offiziell zum Anpfiff gerufen wurde. Dann spielten Erwachsene und Kinder – je nach Los – gemeinsam und auch gegeneinander in einem Spaßturnier. „Da steht bei uns wirklich das Vergnügen im Vordergrund“, weiß Müller.
Aktuell zählt der UHC sechs Mannschaften, die im Spielbetrieb aktiv sind. Am erfolgreichsten waren in dieser Saison bisher die Floorballer der U13. In diesem Zusammenhang verkündet Stephan Müller gleich eine Neuigkeit und gute Nachricht: „Der UHC Döbeln ist im Juni 2015 Ausrichter der deutschen Meisterschaften der U13.“ Am Wochenende 20./21. Juni 2015 spielen also die besten U13-Mannschaften Deutschlands in Döbelns Stadtsporthalle um den Titel. „Das macht uns natürlich stolz. Wir wollen den Sport voran bringen und weiter entwickeln. Dazu ist so eine Meisterschaft natürlich optimal.“
Über die Gerüchte einer angeblichen Insolvenz des Vereins können Stephan Müller und sein Stellvertreter Jan Simon nur lachen: „Wir sind ein gesunder Verein, der weit entfernt von einer Insolvenz ist.“ Auch die Gerüchte, der UHC wolle sich als Abteilung dem Döbelner SC anschließen, sind nichts als „kalter Kaffee“, wie es Simon beschreibt. „Da haben wir überhaupt keinen Bock drauf. Wir bleiben eigenständig.“
Bevor im Januar bereits die nächsten Begegnungen im Spielbetrieb anstehen, ließen die UHCler ihr Vereinsjahr gestern ausklingen. Statt Disziplin und Ehrgeiz stand der Spaß im Vordergrund. Das tut er auch, wenn sich die U100 zum Training jeden Freitag trifft. „Da kann jeder mitmachen, der unter 100 Jahre alt ist“, schmunzelt Jan Simon. Er greift dort selber zum Schläger. „Da merkt man erst mal, was die Jungs leisten. Floorball ist eine der schnellsten Ballsportarten, da muss man schon ganz schön rennen.“ Eltern und die, die Spaß an der Sache haben, beteiligen sich dort. „Wir sind generell eher wie eine große Familie“, weiß der Vereinsvorsitzende. „Jeder, der kann, trägt seinen Teil zum Fortbestehen des Vereins bei. Das ist das ganze Geheimnis.“
Döbelner Allgemeine Zeitung (22.12.2014)

Die Floorballer der U13 sind zur Zeit die erfolgreichsten Spieler beim UHC Döbeln 06. Gestern feierten die Floorballer in versammelter Mannschaft ihre Weihnachtsfeier inklusive Kaffee, Kuchen und Spaßturnier. Foto: Bartsch
Spannend bis zum Abpfiff
Floorball, 2. Bundesliga Süd/Ost: UHC Döbeln 06 – USV TU Dresden 11:5 (4:2; 2:2; 5:1)
Von Antje Krieger
Döbeln. Das Jahr geht für den UHC Döbeln und seine Fans erfolgreich zu Ende. Im Nachholspiel gegen den USV TU Dresden sicherten sich die Herrmann-Schützlinge gestern Abend einen haushohen Sieg.
Das Spiel war keine drei Minuten alt, da klingelte es erstmals im Gäste-Tor. Nur fünf Minuten später erhöhte Martin Potucek nach Vorlage von Lubos Deraha auf 2:0. Potucek avancierte im Laufe des Spiels zum best player; Deraha entwickelt sich langsam zu dem, was Thomas Müller für den Fußball ist – ruhig abwartend, nicht zu hektisch, steht der Forward oftmals goldrichtig, wenn sich die Gelegenheit bietet. Zusammen hat die Mannschaft gestern als Einheit agiert, vor allem im letzten Drittel schienen die Döbelner Unihockey-Cracks wie aufgezogen, machten den Sack schließlich mit 5:1 Toren zu.
Eine Selbstverständlichkeit war das nicht. Der USV TU Dresden ist berühmt-berüchtigt, selbst in aussichtslosen Situationen über Kampf zurück ins Spiel zu finden. So fanden sich die Gastgeber gestern Mitte des ersten Drittels beim 3:2 wieder; das zweite Drittel war kaum angepfiffen, schon zappelte es zum 4:3 im Döbelner Kasten. Ein Penalty in der fünften Minute vom Dresdner Kai Richter erfolgreich abgeschlossen, brachte schließlich den 4:4-Ausgleich.
Dass die Gäste danach am Döbelner Kasten scheiterten, lag zum Einen an einem glänzend parierenden Goalie und Kapitän Daniel Bachmann, zum Anderen an einer aufmerksamen Abwehr. Ergänzt durch clever ausgespielte Angriffe und gezieltes Zuspiel machten die Gastgeber Tor um Tor. 11:5 Treffer standen am Ende in der Bilanz. Unterm Strich ein fair geführtes, nicht übermäßig hartes und doch bis zum Abpfiff spannendes Spiel.
UHC Döbeln 06: Wendisch, Bachmann, Tempel, Spörrer, Schramm, Franze, Zaspel, Schaaf, Liebig, Thomas, Potucek, Deraha, Schulz, Vahanik.
Döbelner Allgemeine Zeitung (08.12.2014)

Erfolgreich hat der UHC Döbeln – im Bild Lukas Schaaf (gelb) – dieses Jahr beendet. Im Nachholspiel gegen den USV TU Dresden war das Team in Bestform. Foto: Antje Krieger
Emotionen kochen über
Floorball, 2. Bundesliga Süd/Ost: UHC Döbeln – USV Halle Saalebiber 7:11 (2:3; 3:4; 2:4)
von Antje Krieger
Döbeln. Nach 60 aufreibenden Spielminuten brachte es Michael Schulz auf den Punkt: „Emotionen im Spiel sind gut. Schade nur, wenn sie überkochen.“ Die Bundesliga-Begegnung zwischen dem UHC Döbeln 06 und den Saalebibern aus Halle hatte von allem etwas zu viel. Ob Penalty, Zehnminutenstrafe oder Platzverweis eines Zuschauers – am Sonnabend gab es nichts, was es im Floorball nicht gibt.
Im Hinspiel waren die Döbelner mit 13:4 deutlich unterlegen. Im Rückspiel hielt die Mannschaft gut gegen – trotz der Steine, die ihr frühzeitig im Weg lagen. Das Spiel war keine drei Minuten alt und der Ball zappelte erstmals im UHC-Tor. Fünf Minuten später musste der Gastgeber den Ausfall seines Goalies Daniel Bachmann verkraften. Für ihn kam Lenny Wendisch ins Tor. Seinen bis dato längsten Bundesligaeinsatz meisterte der 18-Jährige souverän; zurecht wurde er nach dem Spiel zum best player des UHC gekürt.
Mit dem 1:1 (8.) machte Ivos Vahanik deutlich, wie unbeeindruckt die Gastgeber blieben. Auch nachdem die Gäste auf 1:2 (11.) erhöhten, stachelte das den UHC nur mehr an. War Lubos Derahas Abstauber noch knapp am Tor vorbei geflogen (14.), konnte er Sekunden später erfolgreich abschließen. Das erste Drittel endete 2:3. „Wir sind personell geschwächt in dieses Spiel gegangen“, kommentiert Mannschaftsleiter Tom Herrmann die Partie, „und doch haben wir dem Favoriten alles abverlangt.“ 52 Sekunden nach Wiederanpfiff glich Martin Roßberg aus. Groß war der Jubel auf den Rängen, als die Gäste mit einem Eigentor den UHC 4:3 in Front brachten (6.). „Leider haben wir uns im Laufe des Spiels aus der Bahn bringen lassen“, sagt Tom Herrmann.
Erst glichen die Gäste aus (8.), dann fiel das 4:5 (10.). Die Gangart wurde härter, die Strafen häuften sich. Die Saalebiber erhöhten auf 4:6 (14.), unter den UHC-Fans machte sich Unmut breit. Sie sahen ihre Mannschaft übervorteilt, während die Unparteiischen den Gästen wiederholt Stockschlag und Unsportlichkeit durchgehen ließen. Das 4:7 (17.) warf zusätzlich Wasser auf die Mühlen.
Das letzte Drittel war das bitterste in dieser Begegnung. Einerseits hatten sich die Hallenser nach Wiederanpfiff beizeiten zum 5:9 geschossen, andererseits fiel es dem Gastgeber immer schwerer, den Anschluss zu halten. Dass Martin Potucek in der sechsten Minute für zehn Minuten auf die Strafbank geschickt wurde, rief im UHC-Block nur noch ein zynisches Lachen hervor. Grund: unsportliches Verhalten. Umgekehrt machte Maximilian Thomas zweimal einen unfreiwilligen Salto in die Bande. Zu viel Härte, fanden viele Zuschauer, die zu milde bestraft wurde.
Der UHC kämpfte weiter tapfer um Anschluss. Nachdem Martin Roßberg im Angriff im Hallenser Strafraum zu Fall gebracht wurde, entschieden die Schiedsrichter auf Penalty. Lubos Deraha verwandelte zum 6:9. Sekunden später der Eklat: Nach unsachlicher Kritik aus dem Hallenser Fanblock weigerten sich die Unparteiischen das Spiel fortzusetzen, solange der Delinquent nicht die Halle verlässt. Die Partie zerfaserte zusehends. Es fielen das 6:10 (12.) und 6:11 (17.). Michael Schulz gab die Vorlage zum 7:11-Endstand. Sein Zuspiel aus der rechten Ecke verwandelte Martin Roßberg.
Döbelner Allgemeine Zeitung (24.11.2014)

Nach langer Verletzungspause präsentierte sich Michael Schulz (87) erstmals wieder auf heimischem Parkett. Und zeigte sich gegen Halle sehr engagiert und präsent. Foto: Antje Krieger
Kein Gegner, der uns aus den Latschen haut
Döbelner Floorballer treffen am Sonnabend auf den UVS Halle Saalebiber / Hinspiel-Fiasko soll sich nicht wiederholen
Döbeln. Heimspiel-Tag am Sonnabend für die Döbelner Floorballer: Um 15 Uhr trifft der UHC Döbeln 06 auf den USV Halle Saalebiber. Beim Hinspiel Ende September fegten die Saalebiber – aktuell Tabellenerster der zweiten Bundesliga – die Döbelner mit 13:4 vom Parkett. Dass es diesmal anders ausgehen muss, betont Mannschaftsleiter Tom Herrmann: „Unser Ziel ist es, nie wieder so verhauen zu werden, wie beim letzten Spiel gegen Halle. Vielleicht sorgen wir ja für eine Sensation.“
Vier Spieler werden für Döbeln nicht an den Start gehen können. „Drei sind verletzt, einer ist krank. Wir müssen schauen, wer uns schließlich zur Verfügung steht“, so der Mannschaftsleiter weiter. Zumindest die Döbelner Leistungsträger sind dabei. Unterstützung seitens der Fans werden die UHC-Jungs so oder so brauchen. „Die müssen uns den Rücken stärken.“ Optimistisch, aber auch vorsichtig, blickt Tom Herrmann auf den bevorstehenden Gegner: „Wenn sich die Mannschaft auf ihre Stärken besinnt, dürfte Halle kein schlimmer Gegner sein, der uns aus den Latschen haut. Wir spielen auf Sieg.“
Döbelner Allgemeine Zeitung (21.11.2014)
Döbelner ziehen Landsbergern davon
Floorball, 2. Bundesliga: Black Lions Landsberg – UHC Döbeln 5:8
Von Martin Roßberg
Landsberg/Döbeln. Am Sonnabend bezwang der UHC Döbeln die Black Lions aus Landsberg und festigte damit Platz drei in der 2. Bundesliga. Das erste Drittel lief wie geschmiert für die Jungs von der Mulde. Ball und Gegner wurden laufen gelassen und zahlreiche Torchancen konnten kreiert werden. Die Black Lions wirkten nicht bissig, waren körperlich und gedanklich zu langsam und konnten dem Ball in den ersten 20 Minuten nur hinterher schauen. Dies nutzte Gunnar Liebig aus und erzielte das erste Tor für die Gäste. Nun hatte auch das tschechische Trio Blut geleckt. Martin Potucek steuerte, jeweils nach Assist von Ivos Verhanik, einen Doppelpack zum 3:0 aus Sicht der Jungs in Gelb bei. Doch damit nicht genug. Ein Eigentor der Gastgeber und eine kleine Lücke in der UHC-Abwehr sorgten dafür, dass sich die Mannschaften mit einem Spielstand von 5:1 in die Pause verabschiedeten.
Das zweite Drittel gestaltete sich wenig aussichtsreich für die Mannen von Hermann und Augustin. An die gute Leistung des ersten Drittels konnte leider nicht angeknüpft werden. Sicher geglaubte Bälle wurden verschenkt, zunehmend machte sich Hektik und Nervosität in der Defensive breit. Der gute Spielfluss aus den Minuten zuvor konnte nicht aufrecht erhalten werden. So gelangen den Löwen aus Landsberg ganze drei Treffer in diesem Spielabschnitt. Dem UHC Döbeln gelang lediglich ein Treffer. Im letzten Drittel wurde noch einmal alles gegeben. Dementsprechend sicher und überzeugt traten die Döbelner auf. Unbeirrt von Zeitstrafen auf beiden Seiten zogen sie ihren gekonnten und facettenreichen Spielstil durch. Moritz Moersch und Tom Zaspel konnten mit ihren Treffern den Black Lions endgültig den Zahn ziehen.
Döbelner Allgemeine Zeitung (10.11.2014)
Drei Punkte beim Tabellenletzten holen
Floorball 2. Bundesliga: UHC Döbeln reist morgen zum körperlich hartem Spiel nach Landsberg
Döbeln. Morgen 18 Uhr werden Döbelns Bundesliga-Floorballer in Landsberg gegen die Black Lions auf Torejagd gehen. Die Döbelner haben gegen den aktuellen Tabellenletzten der 2. Liga ein klares Ziel: Drei Punkte wollen sie mit nach Hause bringen. Die Voraussetzungen dafür, dieses Ziel zu erreichen, schätzt Tom Herrmann als gut ein. Der Mannschaftsleiter des Teams hat nach dem kurzfristigen Abschied des tschechischen Coaches Milan Gratzl (die DAZ berichtete) gemeinsam mit Enno Franze die Verantwortung für das Training der Mannschaft übernommen. Während Franze, einer der letzten verbliebenen „alten Hasen“ des Teams, dienstags die Truppe allein betreut, wird donnerstags gemeinsam trainiert. Generell habe man die Spieler nun stärker in die Verantwortung genommen. „Die erfahrenen Akteure sollen ruhig sagen, was sie denken und wenn sie eigene Ideen für Spielvarianten haben“, so Herrmann.
Nach dem Weggang von Gratzl mussten die Döbelner reagieren. Der Mannschaftsleiter Enno Franze und Kapitän Daniel Bachmann setzten sich zusammen und machten Kassensturz: Wo klemmt es? Was können wir tun? Ein Manko seit Jahren ist beispielsweise das Überzahlspiel der Döbelner. „Da machen wir einfach zu wenig draus.“ Torabschlüsse, Laufwege, spielpraktische Dinge wurden außerdem besprochen und ins Training eingebaut. Auch die Reihen sind noch einmal umgestellt worden. „Wir haben geschaut, wie es unter menschlichen und taktischen Gesichtspunkten noch besser passt“, erklärt Herrmann. Ergebnis dieser Umstrukturierung sei auch, dass einige sehr junge Spieler, die zu Beginn der Saison aus dem Nachwuchsbereich in die erste Mannschaft geholt worden waren, nun wieder verstärkt Einsätze in der Regionalligamannschaft erhalten. Neben zwei festen Reihen gibt es eine sogenannte Auffüllerreihe, in der die Besetzung wechselt, so dass dennoch jeder seinen Einsatz in der Bundesliga erhält.
Oberstes Ziel für die Döbelner ist jetzt erst einmal: „Festigen.“ Die Stimmung in der Mannschaft sei gut und das Saisonziel, im oberen Tabellendrittel anzukommen, soll nach wie vor Bestand haben. Morgen in Landsberg beim Tabellenletzten müssen sich die Döbelner auf ein körperlich hartes Spiel einstellen. „Wir wollen das Ding spielerisch reißen“, sagt Tom Herrmann und ist froh, dass es in der eigenen Mannschaft mit Lukas Schaaf nur einen verletzungsbedingten Ausfall gibt.
Manuela Engelmann, Döbelner Allgemeine Zeitung (07.11.2014)
Der UHC und die Trainerfrage
Nach Weggang des neuen Coaches suchen Döbelns Floorballer wieder – diesmal im deutschsprachigen Raum.
Döbeln. Die Freude währte nicht lange – gerade einmal ein halbes Jahr konnte der UHC Döbeln mit seinem neuen Trainer für die Bundesligamannschaft arbeiten. Nachdem im März mit dem jungen Tschechen Milan Gratzl nach langer Suche ein geeigneter Coach gefunden schien, warf dieser schon Anfang Oktober das Handtuch – ohne ein Wort dem Vorstand und dem Verein gegenüber, kündigte er sein Arbeitsverhältnis in einem Döbelner Unternehmen und verließ das Land. Die Zusammenarbeit hatte sich gut angelassen, Anfang August steckten Vorstand und Trainer gemeinsam die Ziele für die neue Saison ab, Milan Gratzl hatte etwas im neu formierten Kader bewegt.
Für den UHC, der seit knapp zwei Jahren intensiv mit seinem tschechischen Partnerverein Hurrican Karlovy Vari zusammenarbeitet, um Synergien nutzen zu können, ist Gratzls überstürzter Weggang ein weiterer herber Rückschlag, nachdem bereits vor dem tschechischen Trainer ein tschechischer Spieler sein „Arbeitsverhältnis“ auf die gleiche Art und Weise beendet hatte. Jetzt geht man im Döbelner Verein gezwungener Maßen erneut auf Trainersuche. Ob die wieder nach Tschechien führt, ist allerdings fraglich.
Frank Weinberg, Presseverantwortlicher des Vereins, geht zumindest davon aus, dass der nächste Coach kein tschechischer sein wird. Kommissarisch hat derzeit Mannschaftsleiter Tom Herrmann das Traineramt inne, der außerdem die Regionalligamannschaft des UHC betreut. Nach Informationen von Vereinsseite soll das aber tatsächlich eine Zwischenlösung sein und man suche nach einem regulären Gratzl-Nachfolger. Und zwar im deutschsprachigen Raum. Dass das nicht allein Deutschland sein muss, ist klar. Doch näher ins Detail gehen will der Pressesprecher noch nicht. Fakt ist, dass Floorballtrainer hierzulande nicht gerade auf Bäumen wachsen. Ein Schicksal, das der UHC auch mit anderen Randsportarten teilt. Doch wer im deutschen Floorball höherklassig mithalten will, ist gut beraten, mehr als „nur“ einen betreuenden Übungsleiter zu verpflichten.
Schwierig gestaltet sich dieses Verpflichten für kleine Vereine wie den Döbelner vor allem, weil hier einem Trainer kein Gehalt gezahlt werden kann. „Das funktioniert schlichtweg nicht. Deshalb müssen wir mit Hilfe von Unterstützern Arbeit und Wohnung vor Ort vermitteln“, beschreibt Frank Weinberg ein gängiges Modell. Mit allen tschechischen Spielern werde ähnlich verfahren, um sie verpflichten zu können. Nicht immer funktioniert die Zusammenarbeit, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Doch sich deshalb grundsätzlich vom Prinzip der deutsch-tschechischen Kooperation zu trennen, stünde nicht zur Debatte. „Es gibt ja auch Gegenbeispiele, wo es tatsächlich wunderbar funktioniert“, so Weinberg. Eines dieser Beispiele ist Lubos Deraha, ein Spieler aus Tschechien, der von der ersten Stunde der Kooperation an in der Muldestadt lebt, arbeitet und spielt.
Manuela Engelmann, Döbelner Allgemeine Zeitung (01.11.2014)